Was ist eine Ölheizung?
Die Ölheizung produziert Wärme durch Verbrennung von Heizöl und dient sowohl der Raumheizung als auch der Warmwasserbereitung. Ölheizungen gehören genau wie Gasheizungen zu den am meisten genutzten Heizungsanlagen in Deutschland. Kein Wunder, denn sie sind bei Kombination mit erneuerbaren Energien ressourcenschonend (siehe „Funktionsweise“), sparsam und brauchen keinen Gas- oder Fernwärmenetzanschluss.
Die meisten Bestandteile einer Ölheizung befinden sich im Heizkessel, in der sogenannten Unit. Sie benötigt ca. einen Quadratmeter Stellfläche, wobei es auch wandhängende Geräte gibt. Insgesamt gibt es drei verschiedene Arten: Den Standard-, Niedertemperatur- oder Brennwertkessel. Die Standardvariante darf allerdings laut Heizungsverordnung nicht mehr eingebaut werden. Die neuste Technik besitzen Brennwertgeräte, da sie energieeffizienter als Niedertemperaturkessel sind.
Voraussetzungen für eine Ölheizung
Der Öltank ist relativ groß und benötigt somit meistens einen separaten Raum.
Wie funktioniert eine Ölheizung?
Eine Ölheizung besteht im Allgemeinen aus einem Ölbrenner, einem Heizkessel, einer Umwälzpumpe, einem Wärmetauscher und der Regelung. Der Ölbrenner ist dabei das zentrale Element der Wärmeerzeugung. Meistens wird ein Blaubrenner eingesetzt, da er das Öl rußarm verbrennt. Die Heizungsregelung sorgt dafür, dass eine Pumpe das Heizöl vom Öltank, in dem der Brennstoff gelagert wird, zum Ölbrenner befördert. Der Anstoß dazu geschieht abhängig von der Temperatur. Durch ein Magnetventil gelangt das Öl in die Einspritzdüse, wird dort zerstäubt und anschließend in den Brennraum gesprüht. Das Öl-Luft-Gemisch (der Ölnebel), welches daraus entsteht, wird dann durch Zündfunken entzündet. Die weitere Verbrennung bedarf keiner erneuten Zündung.
Zubehör Ölheizungen
Bei Brennwertölheizungen wird zusätzlich die Wärme genutzt, die bei der Kondensation der heißen Abgase entsteht. Wichtig ist dabei, dass die Rücklauftemperatur des Heizwassers unter dem sogenannten Taupunkt von 47 °C liegen muss.
Es ist auch möglich, mit einer Ölheizung Warmwasser zu erzeugen. Benötigt wird dazu ein Warmwasserspeicher, der mittels Wärmetauscher die Wärme an das Trink- bzw. Heizungswasser abgibt. Bei einer Niedertemperaturölheizung wird, wie bereits erwähnt, das Heizöl in einer Ölleitung über eine Pumpe zu der Unit transportiert und dort im Brennraum entzündet. Die Heizungsregelung sorgt nun dafür, dass die Temperatur nicht höher als nötig ist, damit das Wasser im Abgas kondensieren kann. Mit der Niedertemperaturölheizung ist es außerdem auch möglich, Warmwasser zu erzeugen. Meistens wird dazu ein separater Warmwasserspeicher genutzt. Die Voraussetzung für diese Art der Erwärmung sind relativ kurze Rohrleitungen zur Warmwasserversorgung. Bei einer Niedertemperaturheizung mit Warmwasserspeicher regelt die Heizungssteuerung die Umschaltung von normalem Heizbetrieb auf die (vorrangige) Warmwasserbereitung. Aber auch hier ist die Brennwertölheizung die neuere und effizientere Technik.
Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Heizsystemen
Eine Ölheizung ist vielfach kombinierbar. In Frage kommen Solarthermie; Holzöfen (selten) und auch Wärmepumpen. Es handelt sich dabei um sog. Hybrid-Heizungen. Aber auch das Öl-Blockheizkraftwerk (BHKW) gilt als ein fortschrittliches bzw. zukunftsorientiertes Heizkonzept. Bei einer Kombination mit Solarkollektoren bzw. Solarthermie wird noch zusätzlich zu der bereits sparsamen Öl-Brennwerttechnik ein weiterer hoher Anteil an Heizöl eingespart. Beide Anlagen verfügen über einen gemeinsamen Pufferspeicher und geben mittels Wärmetauscher Wärme ab. All dies wird durch eine geschickte Regelung gesteuert. Der Vorteil dabei ist, dass somit auch im Winter bei Sonnenschein ein größerer Teil der notwendigen Wärme zur Verfügung gestellt werden kann.
Kombiniert man die Ölheizung mit einer Wärmepumpe, so ergeben sich zwei Möglichkeiten. Die Ölheizung kann entweder die primäre Wärmequelle sein oder die Reserveheizung.
Letzteres ist sinnvoll, wenn die Wärmepumpe nicht in der Lage ist, die notwendige Wärme bereitzustellen. Zu beachten ist dabei, dass es verschiedene Arten von Wärmepumpen gibt. Sie müssen auf den jeweiligen Heizkörper entsprechend abgestimmt werden. Darunter fallen Luft-Wärmepumpen sowie Grundwasser- und Erdwärmepumpen.
Der große Vorteil eines Öl-Blockheizkraftwerks liegt darin, dass es nicht nur Wärme, sondern zugleich auch noch Strom erzeugt. Ein Öl-BHKW verfügt über einen integrierten Verbrennungsmotor, der das Heizöl verbrennt, und einen Generator, der durch den Motor angetrieben wird. Die Wärme, die durch den Verbrennungsmotor entsteht, wird für die Heizung genutzt. Der Strom, den der Generator erzeugt, kann entweder für den eigenen Gebrauch verwendet oder in das öffentliche Netz eingespeist werden. Durch die voranschreitende Entwicklung kompakterer BHKWs kommen diese Heizkonzepte auch zunehmend für Ein- oder Zweifamilienhäuser und kleinere Mehrfamilienhäuser in Frage.